Die Idee hinter jurte.de hat sich lange versteckt gehalten (hinter unseren eigenen Träumen) und drängelte sich doch bereits von Anfang an immer wieder in den Vordergrund: Auch anderen Menschen zu Jurten verhelfen und einladen in das Universum gelebter Nachhaltigkeit, das eingehüllt in der Idee des Leichter Lebens auf jeden wartet und nicht nur aus den folgenden Aspekten besteht:

      • Leichter Wohnen
      • Leichter Essen
      • Leichter Kleiden, Konsumieren, Mobilisieren
      • Mehr Verbundenheit zulassen

 

Seit 2021 nun nimmt diese Idee an unserem neuen Standort in der Bergstraße in Velden immer klarere Konturen an. Jurten werden im größeren Stil gebaut, das Know-How bahnt sich einen Weg durch immer mehr Köpfe und Hände, entsteht dabei jeden Tag ein bisschen neu und bringt unsere Jurten so in den verschiedensten Bereichen „voran“. Jurten werden hier unmittelbar erlebbar gemacht für unsere zahlreichen Besucher und mittelbar erlebbar durch die uns besuchenden Medienschaffenden.

Das Leichter Leben nimmt im aktuellen Rahmen zwischen Villa, Werkstatt, Jurten und Garten einen „realitätsnäheren“ Rahmen ein als z.B. beim monatelangen Nächtigen in Höhlen oder auch unserem Jurten-Triple auf der grünen Wiese – beides Ansätze, die zwar in der Reduktion des Fußabdruckes noch einmal weiter und im Erleben tiefer gehen, aber weitaus schwerer zu verallgemeinern sind. Juristische Hürden werden auch in unserem aktuellen Rahmen wieder präzise fokussiert und danach elegant umschifft. „Motor“ dabei ist wie immer der Wind des Wandels, der uns zielsicher zurück in die Arme der Anarchie schaukelt – dort wo wie alle herkommen.

Die Idee ist – soviel wird aus diesen Zeilen wohl klar – ein bisschen diffus, dafür aber umso größer.

 

„More than WWW…“ – Was genau ist eigentlich jurte.de?

Neben einem „Ideenbehälter“ steht hinter dem Namen natürlich die Domain mit Erlebnisberichten aus einem durch Jurten bereicherten Leben. (Die offizielle Lesart hierzu: ein um Neubauten komplett betrogenes Leben.) Dazu ist jurte.de seit neuestem auch eine GmbH – schlicht, weil eine Rechtsform wie das Verantwortungseigentum in Deutschland noch nicht umgesetzt wurde. Warum man nur beschränkt haftet – also nur in Watte gewickelt auf die Nase fallen kann – sich aber weitestgehend unbeschränkt die Nase wahlweise vergolden oder pudern kann und bei größeren Problemen irgendwer anders einspringt (Die Allgemeinheit, andere Allgemeinheiten, das Ökosystem?), ist mir nicht ergründlich – und sicherlich auch ungeeignet, um eine dringend notwendige kollektive Wende herbeizuführen. (Aber vermutlich haben Unternehmer einfach gute Connections zu einschlägigen Parteien und fast zwei Jahrzehnten Kanzleramt und deshalb ist das alles immer noch so…)

Trotz aller ausufernd-technokratischen Begleiterscheinungen unserer Idee, bleibt jurte.de aber vor allem ein winziger Teil eines allumfassenden Traumes, der alles Organische jede Nacht und jeden Tag ersucht: Leben! Nicht nur blankes Überleben, wie es die von ausgemachten Ökopathen (Menschen mit zu großem ökologischen Fußabdruck) geführte Nachhaltigkeitsdebatte nahelegt, sondern Wachsen, Gedeihen, Blühen – dem Wunder des Lebens tatsächlich begegnen – jeden Tag. Noch besser jeden Augenblick. Nachfolgend ein paar Aspekte des Traums von einem leichteren Leben:

 

    • Befreiung von der impliziten Pflicht zum Ökozid (Ausleben von ökologischer Nachhaltigkeit), d.h.:
      • Meinen eigenen Stiefelabdruck (bildhaft realistischer als Fußabdruck) in Sachen Wohnen massiv zu reduzieren, obwohl die von der Baubranche geschriebenen Gesetze dazu möglichst material-, transport- und arbeitsintensive Verfahren vorschreiben. (Denn jeder zusätzliche Aufwand ist zusätzlicher Profit – wenn auch nur für einen selbst.)
      • Meinen eigenen Stiefelabdruck in Sachen Ernährung massiv zu reduzieren, obwohl die von der Lebensmittelbranche geschriebenen Gesetze dazu in der Produktion eine möglichst hohe Zentralisierung und möglichst geringe Eigenleistung favorisieren. (Noch darf man für den Eigengebrauch Gemüse ziehen, aber wenn da mal ein Schoßhund an einer nicht wohlgeformten Kirschtomate erstickt, dann kommen Sicherheitsbedenken ins Spiel. Und bei der Sicherheit der aktuellen Menschheit darf keinesfalls gespart werden, auch wenn die Sicherheit der kommenden Menschheit dafür zu gerade lachhaften Preisen verscherbelt wird.) Und diese Gesetze natürlich wie immer möglichst material-, transport- und arbeitsintensive Verfahren vorschreiben. (Z.B. Krabben aus mittelamerikanischen Antibiotika-Aquakulturen von indischen Kinderhänden in closed-loop-Lockdown-Settings pulen lassen, um sie sodann in Vietnam mit frisch gefischtem Ozeanplastik zu verpacken, in Spanien x-fach auf Risiken für deutsche Kunden testen lassen, dann hierzulande zum Kauf anzubieten, und nach Ablauf des MHD in Somalia zusammen mit den gelben Säcken unseres Landkreises auf den dortigen Feldern zu entsorgen. Anmerkung der Redaktion: es handelt sich hierbei um die überspitzte Darstellung eines hoch toxischen Massenphänomens namens Welthandel.)
      • Meinen eigenen Stiefelabdruck in Sachen Konsum und Mobilität massiv zu reduzieren, obwohl nach Wegnahme von SUV und Würstchen fast keine nationale Identität mehr bleibt. Es zu Hause so schön zu haben, dass man nicht mehr bei jeder erstbesten Gelegenheit mit dem Flieger übers Mittelmehr vor dem eignen Leben und Umfeld flieht, (während sie unten Schlauchboot fahren,) ist zum Glück bislang noch nicht verboten. Nur erschwert durch die Folgen des BIP – Motorräder, Laubbläser, Zweckbauten, Einflugschneisen, konventionelle Landmaschinen und ihr Wirtschaften, usw. Auch beim Konsum machen die Eliten zwar klare Ansagen – „Shopping als nationale Pflicht“ – üben aber keinen physischen Zwang dazu mehr aus. Und da Werbung ja kaum aufdringlich und mit knapp 40 Milliarden Jahresumsatz in Deutschland auch nur 1% des BIP ausmacht, kann man in diesem Kontext eigentlich nur noch von einem stark unterschwelligen Kaufanreiz sprechen.

!!!KAUFT JURTEN JETZT ODER NIE!!!

  • Befreiung von der Pflicht der klandestinen Sklavenhaltung (Ausleben von sozialer Nachhaltigkeit), d.h.:
    • Ein durchschnittlicher Deutscher benötigt zur Aufrechterhaltung der materiellen Ableitung seiner Existenz weltweit etwa 60 Sklaven. Diese bauen Rohstoffe ab, nähen T-Shirts, pulen Krabben bzw. Cashews bzw. Schweinehälften oder was auch immer, sicherlich aber leben sie in materieller Hinsicht kein Leben wie wir. Weder sind sie ausstaffiert wie wir noch annähernd so geschützt vor den giftigen Seiten unseres Wohlstandes.
    • Aber auch in weniger weiter Entfernung möchte ich den gesellschaftlichen Schaden, den Unternehmen im Namen meiner Kaufkraft verursachen, stark reduzieren. Osteuropa seiner Jugend zu berauben, auszubluten und damit Orban und Co zu überlassen, ist nämlich eigentlich vollkommen unlustig. Und unser der Welt oft mit Gewalt übergestülptes Wirtschaftssystem und das sich daraus ergebende höhere Lohnniveau sind dafür keine Entschuldigung.
    • An jedem Euro kleben auch heute noch nicht nur Schweiß, Monotonie und Tränen, sondern immer auch Blut. (Das Wesen des Geldes in einem wirtschaftlich begründeten Totenkult kann keine neutrale sein, denn Geld verflüssigt und beschleunigt in einem solchen Kontext das große Sterben.)

 

  • Befreiung von der Pflicht zur inneren Verarmung (Ausleben von psychologischer Nachhaltigkeit), d.h.:
    • Die einzige tatsächliche Realität und die einzige, für die wir entwickelt wurden – unser Ökosystem zeitlich vor und räumlich jenseits des Anthropozäns – hautnah und durch alle Sinne erleben dürfen, obwohl große Teile der gesellschaftlichen Tendenzen das genaue Gegenteil – freundlich gesagt – „nahelegen“: von Beton oder Stahlblech eingeschalt in weitestgehend von allem Lebendigen befreiten Umgebungen vor Bildschirmen sitzend den Empfehlungen der Agro-Industrie in die Adipositas folgen. Oder auch „nur“ der Pharmaindustrie in die Schlafstörung – immerhin die Mutter aller psychischen Erkrankungen.
    • Fülle und Reichtum – im eigentlichen Sinne von „(aus)reichen“ – leben und erfahren, obwohl ich eigentlich ja erst auf dem Weg dorthin sein sollte, begriffen im steten Streben nach MEHR, und ohne Chance jemals im GENUG anzukommen. (Denn leider gilt im Universum vor allem eins: „There is nothing to reach“. Alles ist zyklisch.)
    • Die Überwindung der sogenannten „Resonanzkatastrophe“ (wenn ein reines Austauschwesen wie der Mensch auf weit weniger Austauschadressaten trifft, als er stammesgeschichtlich gewohnt ist) durch Vielfalt, Diversität, Spontanität, Toleranz, usw.
    • Nachhaltigkeit begreifen, als einen reziproken Prozess des gegenseitigen Haltens und Gehaltenwerdens zwischen Mensch und Natur.

 

Warum gibt es jurte.de? bzw.: Wie es so weit kommen konnte – Geschichte

Jurte.de kam zu uns, wie die Jungfrau zum Kinde. Absehbar, aber hinterher sagt man: Ich habe das nicht geplant, zumindest nicht bewusst. Etwas hat mich eines Tages dazu verleitet, nachzusehen, ob es die Domain überhaupt noch zu kaufen gibt. Sie entpuppte sich als das typische seit Jahrzehnten unbestellte Eigentum der Domainhändler. Ich bot im Angebotsformular unwissend, wie ich war, 50 Euro, hinterlegte aber meine publizistischen Referenzen (www.lizardclimbing.com) und die gefielen dem Eigentümer so gut, dass er die erste „Non-Profit-Domain-Leihgabe“ seiner Karriere startete und mir jurte.de 2019 zunächst zum freien Befüttern überließ. Als sich 2021 die kommerziellere Nutzung abzeichnete, erwarb ich sie offiziell – für ein bisschen mehr als 50 Euro. Aber, Zeit ist nicht Geld, sondern in aller Regel das genaue Gegenteil: Wer Geld hat, hat andere Prioritäten, als unentgeltlich über sein Jurtenleben zu berichten – er erwirtschaftet ja schon fleißig Geld – und wer Zeit hat, hat kein Geld für teure Domains. So auch in diesem Fall: Zeitlich vor dem gigantischen Berg an Arbeit, der uns mit unserem neuen Projekt in der Bergstraße 2021 ereilte, erzählte ich eifrig über das Leben in unserem Jurtentriple, danach ging in zwei Jahren gerade einmal eine Galerie online, deren Inhalt aber dringend wegen der Kurzzeitvermietungen erstellt werden musste. Immerhin: jetzt ändert sich das.

 

Und wozu gibt es die Jurte.de GmbH? – Mögliche Wege und unmögliche Ziele

Die Jurte.de GmbH dient nicht der persönlichen Profitmaximierung ihres oder ihrer Eigentümer. Entnahmen sind nicht vorgesehen. Gehälter auch nicht. Die GmbH als juristische Person sollte dagegen zu einem Schneeball der Nachhaltigkeit werden, indem aller Gewinn ähnlich dem Verantwortungseigentum ausschließlich in andere Nachhaltigkeitsprojekte investiert wird. Sie soll die Gemeinschaft und unser Arbeitskollektiv nicht vor Verantwortung schützen, sondern vor Geld. Denn leider ist der Bau, die Vermietung und anderweitige Nutzung von Jurten und Co. nicht nur eine Frage der Hingabe und des guten und freudigen Willens, sondern immer auch des Geldes.

Und da immer der Geist die Materie (vor)formt und bestimmt, welchen Weg wir als Menschen gehen, sind für unsere Ziele Ideen wichtiger als Euros. Erzählen geht also über bezahlen. Domain geht über GmbH – eines solchen Umstandes muss man sich in einem System wie dem unseren erst einmal wirklich bewusst werden – um die unglaubliche Freiheit ermessen zu können, die es bedeutet, sich aus dem Ego-Orbit des eigenen materiellen Vorteilstrebens in eine kollektive Dimension der sozial-ökologischen Transformation erheben zu lassen. (Denn kein Schritt kommt nur von innen und vereinzelt können wir die Nachhaltigkeitswende niemals bewältigen. Wir müssen uns jeden Tag von neuem gegenseitig aus diesem Dilemma ziehen und uns über die innere Zerrissenheit hinwegtrösten, die uns dorthin geführt hat.)

Das Arbeitskollektiv, das um die Gemeinschaft, das Haus, die Seminarangebote, potenziell in der Zukunft die JBB im Gewerbegebiet, vielleicht eines Tages eines „Außenpostens“, die Internetseite und alle möglichen anderen Formen des Erzählens herum entsteht, sollte zudem im Bereich der Arbeitspsychologie – Teil meiner formellen Ausbildung – vieles anders machen, als es in der aktuellen Arbeitswelt der Fall ist. Weltweit 13% für ihre Arbeit motivierte Menschen ist eines der vielen Armutszeugnisse einer Welt, die auf unserer Gewinnerseite der Geschichte permanent im quasi totalen Luxus ertrinkt, ohne noch wirklich schwelgen zu können. (Überfluss erdulden, aushalten, ertragen und nicht daran zugrunde gehen, ist eher die Divise.)

Hier würden wir gerne einiges anders machen: Eigenverantwortlichkeit, Zeitfreiheit, Methodenfreiheit, Ganzheitlichkeit, Hierarchiefreiheit, Commitment – es gibt viele Konzepte gegen die innere Aushöhlung durch die Lohnarbeit (als direkte Nachfolgeinstitution der Sklaverei). Alle diese Ansätze sollen echte Sinnhaftigkeit imitieren, indem sie uns suggerieren, es ginge bei unserer Arbeit wirklich um uns, unsere Familie, unser Umfeld, unsere Umwelt. Es ginge um natürliche, intrinsische Tätigkeiten – eine der zentralen Säulen in der Auseinandersetzung zwischen den vereinenden Kräften des Lebens und den zerstreuenden Kräften der vorbelebten Materie in Form der Entropie.

Wir hoffen nun wirklich, statt Arbeit Tätigkeiten anbieten zu können, die die materiellen Ausgaben zwar durch das Leben in Gemeinschaft massiv lindern, nichtsdestotrotz aber auch die nicht zu beseitigenden ökonomischen Imperative unserer Gesellschaft bedienen. Tätigkeiten finden sich typischerweise rund um den Oikos, den Haushalt. (Vormals vermutlich die Feuerstelle – Fokus – und davor die Wärme der anderen in der Wärme des Erdkörpers – zu finden in Höhlen usw.) Sie wurzeln also in den materiellen Grundbedürfnissen – Nahrung, Wohnung, Kleidung – und so hoffentlich auch im zentralen nichtmateriellen Grundbedürfnis dieser Welt: Liebe. (Eine unendliche Ressource, die mehr wird, wenn man sie ausgibt! Wer endlos expandieren will, sollte Emotionskapitalist werden.)

Ein Beispiel für die Anwendung eines an Tätigkeiten reichen, lohnarbeitsextensiven Lebens ist die Kreiseinheit aus z.B. selbst geschaffenem Jurtenwohnraum mit Thermokomposterheizung inkl. Biogasanlage aus der eigenen Trockentrenntoilette, den Hinterlassenschaften der „Nutzhaustiere“ (kurz: „Nuustiere“ – z.B. Hühner) und sonstigen organischen Abfällen, deren Humus in den vorgebauten Jurtenwintergarten ausgebracht wird, der mit giftfreiem Grauwasser – einst Regenwasser vom Jurtendach – gegossen wird, während Wildkräuter und der herbstliche Rest des Gartens wiederum den Nuustieren zum Fraß vorgeworfen werden. Klingt genial, vor allem aber ist es schlicht schön, ein Teil dieses Kreises zu sein.

Und für alle, die noch zögern vor dem Ergreifen einer solch scheinbar brotlosen Lebenskunst, sei noch einmal herausgestellt: Entweder stehen uns als Zivilisation und Spezies viele tausende von Jahren bevor, in der alle immer vor allem eines machen werden: ihren Impact auf das Ökosystem verringern. Oder aber uns als Spezies und vor allem unserer Zivilisation stehen wohl nicht einmal mehr hundert bis zweihundert Jahre bevor. Was im Umkehrschluss heißt: Egal welchen Aspekt unseres Lebens wir erfolgreich (und also auch mit einem Lächeln auf dem Gesicht) in die Nachhaltigkeit und Liebe überführen, die übergeordneten Systeme (Gesellschaft, Leben, Sein) werden es uns danken (und entlohnen). „There are no jobs on a dead planet“ – auch alle Berufstätigkeit wird sich also zwangsläufig diesem Prinzip unterordnen.

Und wer das schneller sieht, ist nicht nur wirtschaftlich besser dran, sondern auch überhaupt. Lassen wir den auf Geldwertvermehrung und Umweltzerstörung ausgelegten Kapitalismus also schon heute hinter uns, und wenden uns, statt ihn zu bekämpfen, wichtigeren Dingen zu. Tot sein können wir in jenseitigen Dimensionen und Sinnzusammenhängen – es gibt keine guten Gründe den Totenkult ins Diesseits zu zerren.

Ja, unser Ziel ist es, die Welt zu retten. Und den Mut dazu würden wir gerne überall verteilen. Und Ziel ist es, Erkenntnis zu fördern, die es erlaubt, solche hehren Ziele beharrlich zu verfolgen, ohne der Resignation anheim zu fallen.

Kollektiv/Gemeinschaft
    • Das Wichtigste zum Schluss: All diese großen Träume lassen sich nur gemeinsam realisieren, sie alle machen gemeinsam am meisten Freude und bringen den größeren Frieden als die Privatheit es je könnte (lat. privere = berauben – das Wort entstand, als die Menschen begannen sich gegenseitig und allen anderen Lebewesen die Erde wegzunehmen). Am Boden aller anderen Nachhaltigkeiten steht immer die soziale Nachhaltigkeit – auch wenn dergleichen Aussagen das materiell gesehen absolut unbestreitbare Säulenfundament der ökologischen Nachhaltigkeit partiell transzendieren – gilt doch im Anthropozän der menschliche Geist als zentraler Treiber der materiellen Veränderungen auf dem Planeten und es muss also anerkannt werden, dass ohne kollektive Aktionen, ohne Verbundenheit und so viel so bedingungsloser Liebe wie möglich, keine tiefgreifenden Veränderungen in die gewünschte Richtung zu erwarten sind. Schlicht weil der Kampf gegen das Ökosystem zu einem Spiegel der Kämpfe in und zwischen uns geworden ist. Der fast totale und bis heute mit anderen Mitteln weitergeführte Genozid an den Indigenen aller anderen Welten wurde vor allem im Namen zum Teil gänzlich unbrauchbarer Edelmetalle oder zur Beschaffung von verschiedensten Drogen zur besseren Erträglichkeit eines öde gewordenen Alltags begangen und in seinem Verlauf massiv von auf dem Nährboden des Traumas sprießendem Sadismus befeuert. Missbrauch erfahren zu haben, ist der stärkste Prädiktor dafür, Missbrauch zu begehen. Wir müssen den Teufelskreis aus erlittenen Traumata und der Traumatisierung aller anderen dringend durchbrechen.