Rechtslage – Die aktuell fünf Wege zurück ins Paradies getrennt nach Innenbereich und Außenbereich (unterscheidbar anhand der Bebauungsline, die jede Ansiedlung umgibt)
Innenbereich:
      • Baugenehmigung: Die Fälle von offiziell genehmigten Jurten häufen sich vor dem Hintergrund der Nachhaltigkeitswende. Dieser Weg ist zweifellos ein sehr wichtiger, den auch wir verfolgen und testen werden, nichtsdestotrotz darf nicht vergessen werden, dass Bürokratie strukturell gesehen eher Teil des Problems als Teil der Lösung ist. Brandschutzvorschriften – gemauerter Kamin in einer Jurte – oder Gewässerschutz – verpflichtende Jurten-WCs in Zeiten des manifest werdenden Wassermangels – sind alle sicherlich irgendwie sinnvoll, aber seien wir ehrlich: irgendwie auch nicht. In ihrer aktuellen Auslegung sicherlich auf jeden Fall nicht mehr zeitgemäß. Alle diese Verfahren und Prüfungen sind teuer, umständlich, langwierig und alimentieren eine Kaste von „23°-Raumtemperatur-Kaffeepause-Leberkässemmel-Kaffeepause-Computerarbeitsplätzen“, die jenseits der Bezahlung kaum jemand wirklich innehaben will, deren Inhaber strukturell äußerst staatstragend und also immer auch BIP-verhaftet, wirtschaftsfördernd, angstgeleitet und antirevolutionär – sprich: die Wende behindernd – agieren. Reibungsverluste, die wir uns beim Absprung vom Zug der Zerstörung eigentlich nicht leisten wollen und können. Wir empfehlen diesen Bauantrag-Weg nur, wenn er mit den Verantwortlichen inoffiziell vorsondiert werden kann, ohne eine Bauvoranfrage stellen zu müssen, da dies i.d.R. schlechter funktioniert, als einfach nicht zu fragen. (Wegsehen ist für LRA-Mitarbeiter viel leichter und ungefährlicher als ungewöhnliche Konzepte positiv bescheiden.) Oder wir empfehlen einen guten Anwalt, der sie Sache geschickt durchbringt oder durchklagt.
      • Verfahrensfreie Bauten: Je nach Bundesland und Bauordnung dürfen 6m-Jurten und kleiner als Gartenhäuschen oder dergleichen – auf jeden Fall aber ohne Bauantrag – aufgestellt werden. Abstandsflächen zu den Nachbarn müssen gewahrt bleiben und offiziell darf nicht (kurzzeit-)vermietet und nicht befeuert werden. Was ärgerlich scheint, gilt doch die Stückholzheizung mit lokalem Brennholz als die bei weitem nachhaltigste und definitiv schönste Form des Heizens: Außer natürlich direkter Körperwärme, Sonnenenergie, Erdwärme (und Kühle) und – zumindest was die Nachhaltigkeitsbilanz betrifft – Kompostierungswärme (oder auch Biogas). Vor allem mit den drei letzten Faktoren experimentieren wir zunehmend und entwickeln Konzepte, die eine sinnfreie Gesetzeslage nutzen, um noch nachhaltigere Heizungen, wie z.B. den Biomeiler, zu begründen. Viel Strahlungswärme durch die Kuppel und ein Frostschutz durch direkte Erdanbindung unterstützen dieses Heizungssystem. Freilich lässt sich die Befeuerung auch mit Infrarotheizung oder dergleichen umgehen, da macht man sich aber halt zum „Deppen“ eines Paragrafen und seiner Reiter. Viele Schornsteinfeger interessieren sich generell nicht für Zelte, andere nehmen vorschriftsmäßig eingerichtete Feuerstätten auch ab. Hier gibt es große Unterschiede vor allem zwischen Personen – was noch einmal den wichtigsten Punkt in der ganzen Sache unterstreicht: Wo kein Kläger, da rein Landratsamt – und da „Kläger“ (von Menschen mit einem Hang zum Denunzieren hat uns die deutsche Geschichte leider einige hinterlassen) sich von Distanzierungsemotionen wie Missgunst, Angst oder Ablenkung ernähren, verkümmern sie am besten unter möglichst intensiver Bestrahlung mit Liebe und Nähe. Deshalb, so scheinbar hirnrissig es auch klingen mag: Immer freundlich sein, nichts verstecken, überhaupt nicht von juristischen Grenzen und Grauzonen sprechen, sondern nur von den individuellen und vor allem kollektiven Vorzügen des Leichter Lebens. Alle „umgangenen“, nicht zur Prüfung gebrachten Vorschriften vorbildlicher umsetzen, als vorgesehen – z.B. Wasser und graue Energie beim Klogang sparen und dabei noch Humus produzieren, statt vorschriftsmäßig massiv Weißwasser zu verschwenden. „If you stand outside the law, you must be honest.” Gesetze sind tendenziell für Misanthropen da. Alle anderen sind herzlich eingeladen, wieder mehr in die Kommunikation untereinander zu investieren und sich kleinteilig möglichst weitgehend selbst zu organisieren. So ist es zeitlich gesehen immer gewesen, räumlich auch heute noch fast auf der ganzen Welt so und außerdem für die Zukunft alternativlos. Starke Staaten wie der unsere sind ein Blinddarm der westlichen Geschichte aus v.a. (Angriffs-)Krieg und Kapitalismus – beides Konzepte, zu denen ohne Staat kaum jemand hingehen würde.
(Auch) Außenbereich:
      • Baustellenunterkünfte: Ein nicht besonders nah spezifizierter juristischer Container, um v.a. Baustellencontainern ein Label zu geben, der aber auch bei jeder Renovierung oder Sanierung angestrengt werden kann und selbstverständlich am besten mit Jurten umzusetzen ist. Und vor allem eine Zukunft mit kaum mehr bezahlbarer Heizung und personaltechnisch nicht durchführbarer energetischer Sanierung berechtigt quasi jeden Hausbewohner, seinen energiefressenden vier Wänden so lange den Rücken zugunsten einer einzigen, endlosen Wand zu kehren, wie es eben dauert, auf Niedrigenergie umzurüsten – also tendenziell ewig.
      • Fliegendes Bauwerk: Jurten sind Zelte, die man an einem Tag auf und an einem halben Tag abbauen kann. Sie stehen nicht auf einem betonierten Fundament, weisen keine permanente Verbindung zu ihrem Pfahl- oder Schotterfundament auf und lassen sich ohne den Einsatz von Maschinen rückstandslos beseitigen – ohne irgendetwas zu zerstören. (Bei 7% Recycling in der Baubranche und 50% der nationalen Müllaufkommens ein geradezu paradiesischer Zustand.) Fliegende Jurten stehen natürlich höchstens auf Grund einer sehr unglücklichen Verkettung von was auch immer für vorgeschobenen Gründe länger als ein halbes Jahr (der oberen zeitlichen Grenze für fliegende Bauten), oder können direkt auch im aufgebauten Zustand verschiebbar konzipiert werden – etwas größere Fundamente und ein Flaschenzug machen es möglich. Die Daumenregel mit dem Kläger von oben ist hier mindestens genauso wichtig und richtig. Es muss in diesem Zusammenhang leider explizit ein sehr unangenehmer unnatürlicher Gegenspieler herausgestellt werden, der im alkoholisierten Normalzustand zudem auch physisch gefährlich werden kann: der gemeine Jäger. Er möchte in Ruhe schnapseln und zwischen die doppelten Rehe zielen. Meidet also seine Gegenwart und seine Hochstände. Für einzelne Jurten hat sich der Außenbereich als Stellplatz, wenn klug geplant, trotzdem in aller Regel bewährt. Ein Jurtenrückbau ist – sofern er nicht immobile Güter wie Gärten betrifft – auch nie ein fundamentales Drama, der Erfahrungsgewinn überwiegt die materiellen Kosten fast immer und gegen Mieten für in der Lebensqualität vergleichbaren Immobilien gerechnet, hat sich der Kaufpreis einer Jurte schon nach wenigen Jahren amortisiert und ist diese ja dann keineswegs wertlos, sondern braucht höchstens ein neues Außentuch.
      • Privilegierte und nicht privilegierte landwirtschaftliche Bauwerke: Im Außenbereich bauen ist äußerst kompliziert, außer für Landwirte und deren Konsolidierung von konventionellen Agrarwüsten (aber auch zur Schaffung von Biobetrieben). Eine solche Vorrangstellung ist nur zu haben mit einem eingetragenen landwirtschaftlichen Betrieb und auch dann nicht unglaublich nützlich. Wer aber zu seinen Jurten auch Tiere halten möchte, darf ihnen entweder leichte Weideunterstände (was gibt es hier passenderes als Jurten?) oder eben richtige privilegierte Jurtenställe bauen und wer dann ganz gerne mal bei den Tieren und deren Körperwärme sich aufhält oder gar nächtigt, dem schneiden die Technokraten auch nicht gleich den Schniedel ab. Es ist schwierig eine 4-Zapfhahn-Fußball-Fanclub-Bar mit XXL curved TV und Webergrill in einem eigentlich landwirtschaftlichen Gebäude unterzubringen, wer aber nur eine Schlafstatt aus Naturmaterialien, eine mobile Feuerschale und eine Gitarre braucht, um seine Wochenenden zu zelebrieren, der ist in diesem Punkt einfach viel besser dran.
      • Duldung: Zeitlich nach der Phase des fliegenden Bauwerks kommt die Duldung – die Anwohner haben sich dann meist an die Zelte gewöhnt, idealerweise hat man bereits über z.B. einen Biomeiler seltene Arten angezogen und ihr Erscheinen dokumentiert, die eigenen Kinder im Ort integriert oder sich selbst ehrenamtlich im lokalen Gartenbauverein engagiert und damit das Denunzierungsrisiko bereits erheblich gesenkt oder am Ende sogar das Dorf hinter sich, wenn die LRAler kommen. Sinnlose Gesetze, die i.d.R. der Privilegien-Erhaltung einer abgeschottet lebenden, elitären Minderheit dienen, müssen immer erst kollektiv ignoriert werden, bevor sie abgeschafft werden können. Mitarbeitern dieser staatlich verlängerten Organe der Geldelite kann der Umstand zudem durchaus erklärt werden, dass auch sie nicht täglich um die Welt jetten, Kavier schlürfen oder sich gar dabei von gekidnappten Minderjährigen „massieren“ lassen, trotzdem aber für deren Interessen ihre Lebenszeit und Energie zu Markte tragen. (Ob man Zeit und Energie zu Markte oder gleich zu Grabe trägt, ist im modernen Arbeitskontext leider oft quasi gleichbedeutend.)
      • Unterwanderung/Zersetzung: Vorstellbar, von uns aber noch nicht getestet (und natürlich auch nicht empfohlen), wären außerdem Musterklagen gegen das Vorgehen des LRA, die die Praktiken der großen Unternehmen imitierend auf Verschleppung, Zeitgewinn und juristisches Geplänkel als Taktik setzen. Durch solche Klagen könnten Aufstellzeiten auch an den abgefahrensten Orten massiv verlängert werden und ab einer bestimmten Anzahl laufender Klagen pro Landkreis und LRA-Mitarbeiter die Behörde vermutlich in ihrem ohnehin und speziell seit der Pandemie noch unterirdischerem Arbeitstempo weiter verlangsamt und idealerweise zum Stillstand gebracht werden. All dies sind ultima ratio Methoden, niemals sollte vergessen werden, dass hinter jedem Technokraten, wie vor- bzw. nachbelebt er hinter seinem Bildschirm auch erscheinen mag, auch ein Mensch steckt. Den lassen aber leider nicht alle heraus und angesichts der planetaren Uhrzeit (zehn nach zwölf) werden unsere Kindeskinder uns ein gewisses, vermutlich eher ein gerüttelt Maß an zivilem Ungehorsam sicherlich danken. (Widerstand wird ja nie vom erodierenden System gefeiert, sondern immer nur von deren Nachfolgern.)
      • Schanzen/Anketten/Blockieren: Besser im Kontext konkreter Umweltverbrechen von Seiten der Klimasaboteure, aber auch generell können Jurten zum Beispiel auch als Baumhaus konzipiert werden. Zwangsräumungen medienwirksam anzuprangern, hätten auch schon andere (vor)gemacht und würde der Sache des Leichter Lebens nicht nur viel Reichweite bescheren, sondern vor allem den Grad an antizipierter, innerer Freiheit enorm erhöhen. (Man stelle sich nur einmal eine Welt – ein Land – vor, in der/dem es legal wäre, ohne nennenswerten Fußabdruck ehemalige Agrarwüsten wieder zu pflanzlich/tierisch/pilzisch/menschlichem Leben zu erwecken und in der es illegal und auch strafrechtlich verfolgbar wäre, den politischen Rahmen für den totalen Krieg gegen das Ökosystem weiter auszubauen. Das Erhebende sollte in diesem Gedankenspiel nicht sein, Scheuer, Wissing und Co hinter Gittern oder beim Baumpflanz-Arbeitseinsatz vor dem inneren Auge ranklotzen zu sehen, sondern das Gefühl der Entfesselung von den „shackles of ecocide“ (den seelischen Fesseln des ständigen Tötens und Schadens aus reinem Desinteresse und banalem Egozentrismus heraus) „probezufühlen“. Großartig, oder? (Der Andi mit Schaufel 😊…)